© Christian Husar

Hotèliere aus Leidenschaft: Wie Helena Ramsbacher ihre vier Hotels führt

Die Philosophie ist so besonders wie einfach: Jeden Tag Wertschätzung für die Gäste, die Mitarbeiter und die schönen Dinge des Lebens zeigen. Zum Genießen inspirieren und selbst genießen. Lieblosigkeit den Gästen und den Mitarbeitern gegenüber hat keinen Platz.

Wenn Helena Ramsbacher von ihren vier Hotels spricht, spürt man die Leidenschaft und die große Liebe in jedem Wort. Sie hat aus vier unterschiedlichen Häusern außergewöhnliche Orte gemacht, in denen die Gäste nicht nur bedient, sondern nach allen Regeln der Kunst verwöhnt werden. »Es ist mir eine Freude, Gäste zu empfangen und ihnen bei ihrem Aufenthalt nur das Allerbeste zu bieten. Wir leisten gerne das bisschen mehr und wollen dem Gast den Aufenthalt angenehm und leicht machen. Unsere Aufgabe ist es, ihn zu umsorgen und ihm seine Wünsche von den Augen abzulesen«, sagt sie.

In der Rolle als Hotelière hat die gebürtige Kärntnerin ihre Bestimmung gefunden. Das Gespür für das Metier wurde ihr dabei schon in die Wiege gelegt – war doch bereits ihr Vater Hotelier am Katschberg. »Ich bin quasi in der Gaststube groß geworden, war kommunikativ und habe gerne gestaltet«, beschreibt Helena Ramsbacher die Geburtsstunde ihrer Berufung, die sie im Laufe der Jahre zur Meisterschaft gebracht hat.

Vier Häuser führt die Hotelière. Zum »Das Tyrol« auf der Wiener Mariahilfer Straße kamen der »Knappenhof« bei Reichenau an der Rax, das »Schloss Seefels« am Wörthersee und das »Hotel Lemongarden« auf der kroatischen Insel Brač. Jedes Haus hat seinen eigenen Charakter, seine eigene Persönlichkeit – und doch vereinen sie sich zu einer ebenso bunten wie edlen Hotel-Familie. Mit großem Kunstverständnis und einem feinen Gespür für Design und Stil wurden die Häuser eingerichtet und dekoriert. Auch das ist eine Leidenschaft von Helena Ramsbacher. Sie lächelt, wenn sie sagt: »Die Hotels sind so bunt wie ich. Ich bin auch ein bunter Vogel.« Das Ergebnis sind jedoch keineswegs Museen, das Design und die Kunst sind wie selbstverständlich vorhanden. Der Gast fühlt sich einfach wohl und taucht ein in diese Welt.

Die Seele der Hotels

Die Hotels sind familiär geführt. Man spürt etwas, was man auch mit viel Geld nicht kaufen kann – da ist eine warme Willkommensstimmung, eine Herzlichkeit und ein Gefühl für schöne Dinge. »Wir sind kein Designhotel, wir sind ein Wohlfühlhotel auf höchstem Niveau«, betont sie. Einer der Hauptgründe dafür sind sicherlich die Mitarbeiter. Denn das schönste Design funktioniert nicht, wenn die Gäste die Wärme und die Begeisterung der Mitarbeiter nicht spüren. Es schaut zwar großartig aus, aber ohne Menschlichkeit ist das nichts wert.

Und dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen, spürt man als Gast. Da sind immer ein Lächeln und ein freundliches Gesicht. Fast meint man, die vielen Servicemitarbeiter hätten telepathische Kräfte, denn jeder Wunsch wird mit Freude erfüllt – selbst die unausgesprochenen. »Die Mitarbeiter sind mir ganz genauso wichtig wie die Gäste«, sagt Ramsbacher. »Ohne ein glückliches Team, das die Atmosphäre lebt und authentisch vermitteln kann, ist das beste Hotel nur eine schöne, aber auch seelenlose Hülle.« Deshalb setzt man auf Persönlichkeiten, die den Job mit Freude machen. Es geht darum, dem Gast das Gefühl zu geben, dass er der wichtigste Mensch ist. Und zwar nicht gespielt: Alles muss vom Herzen kommen.

Dafür ist Helena Ramsbacher bereit, echte Partnerschaft und Zusammengehörigkeit zu bieten. In den vier Häusern wird viel für die Zufriedenheit der Mitarbeiter getan. Es beginnt bei den Mitarbeiteressen: Zum Frühstück, zu Mittag und am Abend wird immer frisch gekocht. Dabei wird auch Rücksicht auf die Wünsche der Vegetarier oder auf Kollegen aus verschiedenen Glaubensrichtungen genommen. Wunderschöne Mitarbeiterwohnungen, flexible Arbeitszeitmodelle und Freizeitmöglichkeiten sind ihr ein Anliegen. Denn nur wer zufrieden ist, kann mit Freude seinen Job erledigen.

Die Zeichen der Zeit

Natürlich wandeln sich im Laufe der Jahre die Ansprüche der Gäste. Regionale, frische Zutaten in den Gerichten sind eine Selbstverständlichkeit. Denn Regionalität steht bei den Küchenchefs im Fokus. Beim ganzheitlichen Konzept der Hotels werden sowohl der Körper als auch die Seele verwöhnt. Ruhe und Besinnung sind ein Luxus, den man hier findet. Und man verlässt mit neu gewonnener Lebensfreude das Hotel.

Besonders stolz ist die Hotelière auf den erst kürzlich gewonnenen Staatspreis Kroa­tiens als bestes Hotel des Landes. Das Gesamtheits-Konzept des Hotels brachte den Sieg. So wird mit vielen kroatischen Mitarbeitern gearbeitet. Es stehen sieben wunderbare Staff-Häuser zur Verfügung, die so schön sind wie das Hotel selbst. Die Olivenhaine mit dem Steinhaus, das eigene Olivenöl und der idyllische Kiesstrand, an dem gegrillt wird, ergeben ein Gesamtpaket, das die Jury begeisterte.

Was die Gäste brauchen

Es sind die kleinen, feinen Dinge, die den Gästen wichtig sind. Das weiß man hier. Es beginnt bei den Haarföns von Dyson und endet bei einer ausreichenden Anzahl von Steckdosen in den Zimmern. Bademäntel, die passen, egal welche Figur der Gast hat. Frische Blumen, die mit ihrem Duft das ganze Hotel verzaubern. Schöne Tischlerarbeiten von örtlichen Handwerkern – die auch reparieren können, wenn etwas beschädigt wird. »Ich schaue in den Häusern darauf, dass alles immer tipptopp gepflegt ist. Wenn etwas abgesplittert ist, dann wird es umgehend repariert.« Da werden schon einmal zwei Bahnen Tapeten neu geklebt oder Möbel werden frisch bezogen.

Gerne zitiert Helena Ramsbacher den deutschen Liedermacher Konstantin Wecker: »Wer nicht genießt, ist ungenießbar.« Sie will, dass ihre Gäste Lebensfreude spüren und sich auch an kleinen Dingen erfreuen. Zwei Enten, die vor dem Hotel im Gras sitzen, ein gutes Dessert und der Blick in die wunderschöne Natur. Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Wenn man viel gibt, bekommt man auch viel zurück. Das Geheimnis ist aber: Man muss gerne geben. Helena Ramsbacher gibt mit Herz und Seele.

Im Falstaff International Hotelguide 2023/24 findet man die genauen Infos zu den Genuss-Hotels sowie die Bewertung der Experten.

ZUR BEWERTUNG DER VIER GENUSS-HOTELS


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Herta Scheidinger
Autor
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